Bunte Eindrücke im Gepäck

BUNTE EINDRÜCKE IM GEPÄCK

Erzieherinnen-Austausch: Ungarinnen besuchten Kindertageseinrichtungen im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken

Anita Szaller und Elisabeth Juracsik aus Ungarn erlebten bei ihrem Besuch im Evangelischen Familienzentrum Arche Noah und in der Evangelischen Kita Holllich in Burgsteinfurt immer mal wieder kleine Überraschungen. Eine Woche lang schauten die beiden Erzieherinnen vom Deutschen Internationalitäten-Kindergarten in Újhartján bei Budapest ihren Kolleginnen im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken über die Schulter, um sich einen Eindruck vom hiesigen Kita-Alltag zu verschaffen. Der pädagogische Fachkräfte-Austausch zwischen dem Trägerverbund der Kindertagesstätten (Tv -KiTa) im Kirchenkreis und der ungarischen Kindertageseinrichtung  „Gyerkmekvàr“  wurde bereits vor drei Jahren ins Leben gerufen und seither auf beiden Seiten als sehr bereichernd erlebt. „Die Eindrücke und Erlebnisse pädagogischer Arbeit im Ausland sind sehr wichtig, um die eigene Erziehungsarbeit reflektieren und verbessern zu können“, so Tv-KiTa Geschäftsführerin Claudia Brinkmöller zu dem deutsch-ungarischen Austauschprogramm.

Eine überaus spannende Woche verlebten die beiden ungarischen Erzieherinnen jetzt im Evangelischen Kirchenkreis. Erstaunt waren sie unter anderem über die Freiheiten der Kinder in den Einrichtungen. „In unseren Kitas gibt es viel mehr feste Regeln“,  erzählten sie. Ein typisches Beispiel: Die Kinder entscheiden hier frei und selbständig, wann sie ihr Frühstück einnehmen. Das erfordert Planung, Entscheidungskompetenz, oft auch Absprachen mit anderen. Und genau darum geht es in der frühkindlichen Erziehung unter dem Stichwort „Partizipation“, nach dem auch in den Kitas im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken gearbeitet wird. Dabei soll altersgemäße Teilhabe der Kinder an verschiedenen Entscheidungen im Kindergartenalltag gefördert werden. Ein wichtiges Erziehungsziel bei dem Konzept in der „Kinderstube der Demokratie“ ist, dass die Kinder schon frühzeitig lernen, ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen wahrzunehmen und zu äußern, ohne andere dabei zu übergehen, sondern gemeinsam Lösungen zu finden. „Für uns sind das interessante Anregungen“, meinten die beiden Erzieherinnen aus Újhartján. Beeindruckt zeigten sie sich auch von dem hier schon länger etablierten Konzept der jahrgangsübergreifenden Gruppenzusammensetzung. „Bei uns sind die Gruppen sehr viel homogener und geschlossener“, berichteten sie. Viele Anregungen nähmen sie mit nach Hause – und wollten versuchen, einiges davon auch im heimischen Kindergarten Schritt für Schritt umzusetzen. Im Herbst ist ein Gegenbesuch von Erzieherinnen aus dem Kirchenkreis im ungarischen Újhartján geplant, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiter auszubauen.

Zurück